zu den Arbeiten

In meiner künstlerischen Arbeit schöpfe ich neben biografischen Bezügen aus unterschiedlichen Bereichen menschlicher Erfahrung. Dabei ergeben sich Experimente mit Alltäglichem aus Haushalt, Familie, Religion und Medizin. Ich zeichne, montiere, collagiere und nutze ein großes Spektrum an Materialien und Ideen.

Eine durchsichtige Butterdose beispielsweise beherbergt eine kleine heile und saubere in sich geschlossene Welt in der eine Nachrichtensprecherin gute Laune verbreitet. Pappressformen werden zur Architektur die als Bühne bespielt wird und in einsichtbaren Medizinschränkchen finden sich Beichtstuhlprobenröhrchen und Pillendöschen, die mit artfremdem Inhalt wie gezeichneten Miniwaschmaschinen und Badewannen gefüllt sind.

So hat sich eine eigenständige wiedererkennbare Sprache entwickelt, die sich der Zeichnung als Protagonist und Träger des künstlerischen Ausdrucks bedient. Dahinter befindet sich eine zum Teil laienhaft anmutende Spontanität hinter der ein freier künstlerischer Entschluss steht.

Bei meiner Arbeit entstehen Abbildungen die verschiedene Blicke erlauben und erfordern. Einen ersten Blick der leicht und unbefangen ist und einen zweiten der einen Hang zum Absurden und zur Ironie offenbart.
Diese Kombination von Ironie, Spiel, Tiefgründigkeit und Humor verwickeln den Betrachter in eine Art persönliche Zeitreise. So kann sich dieser in einem narrativem Mikrokosmos bewegen, einer Projektionsfläche der eigenen Erinnerungswelt. Hiermit wird dem Betrachter, je nach eigener Befindlichkeit, die Möglichkeit für unterschiedliche Sichtweisen und Interpretationen gegeben.
Die Kommunikation mit dem Rezipienten ist existentielle Bedingung für Fortbestand und Weiterentwicklung meiner künstlerischen Arbeit.

Mai 2007